WULFF: LNG ist nur der Anfang, Wasserstoff die Zukunft

Zum Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am Donnerstag auf der Insel Rügen äußert sich der energie- und infrastrukturpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, MdL David Wulff:

"Der Besuch von Scholz und Habeck war ein Anfang, um die aufgeheizte Diskussion um das LNG-Terminal nicht weiter zu verschärfen und zur Sachebene zurückzukehren. Scholz und Habeck konnten deutlich machen, dass der Bedarf für ein weiteres Terminal besteht und Mecklenburg-Vorpommern hier als Energiedrehscheibe für den Osten Deutschlands und Europa fungiert. Die FDP fordert dennoch, vor allem die Bürgerinnen und Bürger vor Ort umfassend zu Informieren. Wir begrüßen, dass die Standortfrage noch offen diskutiert wird. Eine Offshore-Lösung scheint aber ökologisch und sicherheitstechnisch die schlechtere Variante zu sein. Dass der Bund den Hafen Mukran als Standort ins Spiel bringt, ist der richtige Weg."

"Auch wir haben uns bereits dafür ausgesprochen. Der Hafen bietet aufgrund seines industriell geprägten Umfelds gute Voraussetzungen für den langfristigen Ausbau der Wasserstoff- und Grüngasinfrastruktur. Wir fordern die Landesregierung eindringlich dazu auf, sich bei der Bundesregierung für Investitionen in ein festes Wasserstoff-Terminal und eine nachhaltige Entwicklung des Standorts einzusetzen."  

"Ohne eine gut ausgebaute und tragfähige Importinfrastrukur wird es keine langfristige Energiesicherheit in ganz Deutschland und Europa geben. Ostdeutschland nimmt hier eine Schlüsselposition ein. Wir von der FDP-Landtagsfraktion plädieren natürlich weiterhin für eine sachgerechte Abwägung der Belange Natur- und Artenschutz sowie Tourismus und der Sicherung der nationalen Energieversorgung und Energieunabhängigkeit Deutschlands. Die Kommunikation hierzu muss jedoch dringend verbessert werden. Für die Akzeptanz des Projektes ist es zentral, die Bürger mitzunehmen!"

"Zur Wahrheit gehört, dass das LNG-Terminal eine Übergangslösung hin zu einer nachhaltigen Infrastruktur für den Wasserstoff- und Grüngas-Import darstellt. LNG ist nicht die Lösung für die Zukunft, sondern als Überbrückung zu verstehen. In der Debatte kam zuletzt deutlich zu kurz, dass wir hier an der Zukunft bauen. Für die Industrie wird langfristig die Verfügbarkeit von Energie entscheidend sein, und die sollte grün sein, wenn wir die Klimaziele überhaupt noch erreichen wollen. Auch sollten wir die langfristigen strategischen und wirtschaftlichen Potenziale für MV und den Osten Deutschlands nicht außer Acht lassen. Das Land kann hier zu einem entscheidenden Standort für Europas Energieversorgung werden."