WULFF: Digitalisierung in der Verwaltung wird weiter komplett verschlafen
Einem Bericht im Kundenmagazin der Datenverarbeitungs-Zentrum Mecklenburg-Vorpommern GmbH zu Folge ist die Einführung der Zentralen Arbeitswelt (ZENTRA) für alle Beschäftigten der Landesverwaltung geplant. Bis 2026 sollen circa 20 000 Arbeitsplätze ausgerollt werden. In einer Kleinen Anfrage an die Landesregierung wollte der Landtagsabgeordnete David Wulff den derzeitigen Umsetzungsstand des ZENTRA-Projektes in Erfahrung bringen. Die Antwort darauf ist sehr ernüchternd. Hierzu erklärt der digitalpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, David Wulff, MdL:
"Welche Priorität hat die Digitalisierung in MV? Keine! Dieser Eindruck entsteht zumindest, wenn ich mir die Antworten der Landesregierung auf meine Kleine Anfrage "Einführung der Zentralen Arbeitswelt für Beschäftigte der Landesverwaltung (Drucksache 8/3547) anschaue. Ein Armutszeugnis für Rot-Rot. Die Landesregierung agiert völlig kopf- und planlos. Im Verkünden von Vorhaben ganz groß, im Umsetzen ganz klein. MV verschläft die Digitalisierung, setzt vielleicht auf Aussitzen. Kurz zusammengefasst: Es fehlt noch immer eine echte Digitalstrategie für Mecklenburg-Vorpommern."
"Den großen Traum von einem digitalen Arbeitsplatz in der Landesverwaltung träumt der Digitalisierungsminister schon seit 2008. Im Jahr 2021 dann die vollmundige Ankündigung: Jetzt geht es los! Bot der MV-Schutzfonds doch eine gute Möglichkeit, am Parlament vorbei Gelder für diesen Traum zu realisieren. Doch die schöne Geldquelle ist versiegt, das Projekt 'Digitale Arbeitswelt' wieder auf Null gesetzt. Statt einer zentralen Beschaffung geht es zurück zum Altbewährtem: Jedes Ressort, jede Behörde beschafft in eigener Verantwortung. Das extra für die Zentralisierung neu geschaffene ZDMV kann die Mammutaufgabe MV PC nicht stemmen, sondern befindet sich nach über einem Jahr noch immer in der Aufbauphase."
"Bisher bleibt nur zu sagen: Außer Spesen nichts gewesen. Millionen von Euro sind laut Landesrechnungshof bereits investiert worden, nur um jetzt noch einmal komplett neu anzufangen. Was in jedem Unternehmen normal ist, bleibt in der Verwaltung weiter Wunschtraum."