VAN BAAL: Steigende Wolfspopulation - Nutztierhalter brauchen Unterstützung und Rechtssicherheit!
Zur weiter ansteigenden Wolfspopulation in MV erklärt die forst- und jagdpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion MV, MdL Sandy van Baal:
"Das Wolfsmonitoring des Landes zeigt deutlich, dass Mecklenburg-Vorpommern weiter ein Hotspot in der Entwicklung der Wolfspopulation ist. Durch die steigende Wachstumsrate der Wölfe kommt es zunehmend zu Konflikten. Als FDP-Fraktion hatten wir deshalb bereits Mitte 2022 im Landtag einen Antrag zur Verabschiedung einer Wolfsverordnung MV gestellt, der sich unter anderem mit der allgemeinen Zulassung des Tötens und Vergrämens von Wölfen befasste. Die Landesregierung sah keinen Handlungsbedarf - das wird Nutztierhalter teuer zu stehen kommen."
"Wir dürfen die Nutztierhalter mit der ansteigenden Wolfspopulation nicht alleine lassen. Es ist notwendig, jetzt zu handeln. Die Landesregierung und insbesondere der zuständige Landwirtschaftsminister müssen sich endlich dem Problem stellen. Entweder es wird zeitnah eine Wolfsverordnung verabschiedet oder man nutzt direkt die Chance, um den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen. Denn das Jagdrecht wird aktuell novelliert. Es geht nicht darum, den Wolf unkontrolliert abzuschießen, sondern in Zukunft deutlich schneller und unbürokratischer auf Problemwölfe reagieren zu können. Es ist hier auch wichtig, Falschbehauptungen entgegenzutreten. Die Aufnahme des Wolfs in das Jagdrecht stellt keinen Widerspruch zu europäischen Regelungen dar und kollidiert auch nicht mit der umstrittenen Bewertung, ob der Wolf bereits einen günstigen Erhaltungszustand erreicht hat oder nicht. Niedersachsen hat dies erkannt und den Wolf ins Jagdrecht aufgenommen. Auch andere Tierarten, welche in Deutschland definitiv noch keinen günstigen Erhaltungszustand erreicht haben, wie z.B. der Luchs, die Wildkatze oder der Fischotter, befinden sich im deutschen Jagdrecht."
"Anhand der Daten ist absehbar, dass die Anzahl der Opfer von Wolfsangriffen weiter steigen wird. Neben der berechtigten Verärgerung bei den Halterinnen und Haltern von Weidetieren wird dies auch zu massiven wirtschaftlichen Schäden führen. Sollte sich die Wolfspopulation in den kommenden Jahren so dynamisch weiterentwickeln, ist davon auszugehen, dass einige weidetierhaltende Betreibe ihr Geschäft aufgeben oder Konkurs anmelden müssen. Dies kann nicht im Sinne der Politik sein. In Deutschland und insbesondere im Wolfs-Hotspot MV sollten wir deshalb bereits jetzt darauf abzielen, das Wachstum der Populationen zu verlangsamen und perspektivisch zu regulieren."