VAN BAAL: Schluss mit dem Bürokratiewahnsinn, her mit einem modernen Einwanderungsgesetz und ein klares Bekenntnis zum Tourismus!
Mit dem Ostergeschäft ist der Nordosten in die touristische Vorsaison gestartet, die Bilanz des Tourismusverbandes fällt für Mecklenburg-Vorpommern positiv aus, der Blick der Touristiker auf die kommenden Wochen ist optimistisch gestimmt. Hierzu erklärt die tourismuspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, MdL Sandy van Baal:
"Das Jahr ist gut angelaufen. die touristischen Dienstleister starten langsam wieder durch. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Vorbuchungen weniger werden, die Planungssicherheit in der Tourismusbranche sinkt, das Serviceangebot und Öffnungszeiten ausgedünnt sind. Das ist die "neue Normalität", die wir vielerorts erleben."
"Die Branche hat mit einigen Defiziten zu kämpfen, die dringend angegangen werden müssen: anhaltender Fachkräftemangel, auch wegen schleppender Aufenthaltsverfahren sowie ein schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis im Vergleich zu anderen Bundesländern. Den demografischen Wandel können wir so schnell nicht ändern, aber den Bürokratiewahnsinn. Und wir können ein qualifiziertes, modernes Einwanderungsgesetz auf die Beine stellen. Denn bei aller Kreativität, welche die Unternehmen zurzeit und künftig aufbringen, um den Arbeitskräftemangel zu begegnen, es ist keine Dauerlösung. Es braucht vernünftige Rahmenbedingungen, es muss sich etwas bewegen. Auch beim Service muss Mecklenburg-Vorpommern weiter vorangehen, wenn wir mit den anderen Tourismusdestinationen mithalten wollen. Gerade die polnische Ostsee hat in Sachen Tourismus in den letzten Jahren erheblich zugelegt."
"Wir als FDP fordern vom Land deshalb: Bürokratieabbau, wo es möglich ist, etwa bei den Ladenöffnungszeiten. Des Weiteren brauchen wir beschleunigte Verfahren bei der Einwanderung des Fachkräftenachwuchs. Und die Hausaufgabe für die Branche lautet, für noch mehr Service-Orientierung zu sorgen, um den Tourismus-Standort MV weiter zu stärken. Nicht hilfreich ist hingegen die von Arbeitsminister Heil über Ostern angestoßene Diskussion über die Erhöhung des Mindestlohns. Dies setzt ein völlig falsches Zeichen. Wer die Lohn/Preisspirale abstreitet, verkennt die Realität. Es ist auch nicht Aufgabe der Bundesregierung, über die Lohnentwicklung zu verhandeln."
"Dass sich in der Tourismusbranche etwas verändern muss, wird keiner bestreiten. Es geht nur nach vorne, aber bitte gemeinsam - mit den Bürgern im Land, mit den angeschlossenen Branchen und mit einem klaren Bekenntnis zum Tourismus."