VAN BAAL: FDP lehnt SPD-Vorstoß zu sozialem Pflichtdienst ab

Zu den Berichten über den Vorstoß der SPD im Bund, einen sozialen Pflichtdienst einzuführen, erklärt die FDP-Landtagsabgeordnete MdL Sandy van Baal:

"Wenn die SPD meint, ein Pflichtdienst sei die geeignete Reaktion auf den schwindenden Respekt voreinander, hat sie die Probleme im Land nicht verstanden. Keine Pflicht der Welt wird gegenseitigen Respekt bringen. Außerdem werden diejenigen, die keinen Pflichtdienst leisten wollen, ohnehin Mittel und Wege finden, um daran nicht teilzunehmen. Dazu kommt, dass man mit der Pflicht den vielen Ehrenamtlichen im Land und denjenigen, die auch jetzt schon im Freiwilligen Jahr aktiv helfen, ihr großartiges Engagement für die Gesellschaft abspricht."

"Insbesondere ihre eigenen Beispiele für den mangelnden Respekt sollten der SPD doch zu denken geben. Da wird auf die Vorkommnisse in deutschen Freibädern oder 'AfD-Trolle im Internet' verwiesen. Die SPD sollte sich lieber auf die Fahnen schreiben, die hinter dem fehlenden Respekt liegenden Probleme anzugehen. Dieses Verhalten hat ja ernsthafte Ursachen. Ich glaube nicht, dass ein Pflichtdienst die bestehenden Probleme bei Migration und Integration löst. Anstatt die Herausforderungen mit Pflichten und Verboten zu erschlagen, sollten wir als Politik die Probleme angehen. Dann steigen auch die Zufriedenheit und der gegenseitige Respekt."

"Außerdem ist Respekt keine Einbahnstraße. Immer mehr habe ich das Gefühl, man würde den Menschen - ganz besonders bei uns in Ostdeutschland - ihr Demokratieverständnis und ihre Fähigkeit zur Meinungsbildung absprechen. Das ist auch ziemlich respektlos!"

"Über Jahrzehnte wurde im ländlichen Raum vieles weggespart im sozialen, kulturellen und sportlichen Bereich. Eine Pflicht wird nichts erreichen, gute Angebote und gute Beispiele hingegen schon. Ich kann mir zum Beispiel vorstellen, dass man diese Angebote in den schulischen Bereich integriert oder sich dafür Praxispartner in der Wirtschaft und bei Verbänden sucht. So fördert man soziale Kompetenzen und Respekt."