VAN BAAL: Dem Arbeitskräftemangel begegnen - Anreize zum Arbeiten schaffen!
Zum Arbeitskräftemangel im Land und den Vorstößen zu einer "Jobpflicht" für Arbeitslose erklärt die wirtschaftspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion M-V, MdL Sandy van Baal:
"Derzeit bin ich permanent im Wahlkreis unterwegs und im Gespräch mit vielen Betrieben, ganz besonders aus den Bereichen Hotellerie und Gastronomie. Neben den gestiegenen Preisen ist im Tourismusland M-V der Arbeitskräftemangel eines der Hauptprobleme. Auch wenn ich die Vorstöße zu einer Art 'Jobpflicht' für Arbeitslose nachvollziehen kann, so gehen sie doch in die falsche Richtung. Denn aus der Praxis kann ich sagen: Es hilft den Unternehmen nichts, wenn jemand zum Arbeiten zwangsverpflichtet wird. Dann ist jemand mal drei Tage da und dann geht schon nichts mehr - entweder, die Personen kommen gar nicht mehr oder es kommt ein Krankenschein. Viele Unternehmen im Land sind händeringend auf der Suche nach Personal und bereit, auf die Bedürfnisse der Arbeitnehmer einzugehen. Glücklicherweise werden dabei heute oftmals von ganz allein Faktoren wie Kita-Öffnungszeiten, Homeoffice, Fahrgeldzuschüsse und mehr berücksichtigt. Aber am Ende muss von beiden Seiten die Bereitschaft bestehen, sonst klappt es nicht. Wir müssen vermitteln, dass in der aktuellen Situation jeder, der arbeiten kann, auch gebraucht wird."
"Mein Eindruck ist, dass aktuell nach wie vor zu wenig Anreize zum Arbeiten bestehen. Auch wir Freie Demokraten müssen uns deshalb kritisch anschauen, wie wir beim Bürgergeld nachsteuern können, um die Situation zu verbessern. Aufgrund des Arbeitskräftebedarfs ist es zwingend erforderlich, dass jeder seinen Beitrag leistet. Es ist ein Geben und Nehmen, das scheinen viele vergessen zu haben."
"Die Erkenntnis, dass viele Arbeitslose gar keine Ausbildung haben, sollte der Jobsuche keinen Abbruch tun. Es muss unser Bestreben sein, diese Menschen schnellstmöglich in eine Ausbildung zu bringen. Jeder hat Talente und Fähigkeiten, auf denen man aufbauen und sich weiterentwickeln kann. Außerdem gibt es viele Tätigkeiten, die man in der Praxis ohnehin am besten lernt. Die meisten Unternehmen aus Hotellerie und Tourismus, mit denen ich im Gespräch sind, freuen sich auch über Quereinsteiger. Für M-V ist klar: So wie es ist, kann es nicht bleiben."