VAN BAAL: Augen zu und durch - Landesregierung und regierungstragende Fraktionen wollen einfach nicht über den Wolf reden!
In der heutigen Sitzung des Agrarausschusses wurde durch die FDP-Fraktion ein zweites Mal der Antrag zur Durchführung einer Öffentlichen Anhörung zum Thema "Wolfsmanagement in Mecklenburg-Vorpommern - Bestehendes, Probleme und mögliche Weiterentwicklungen innerhalb des gesetzlichen Rahmens der EU und des Bundes" gestellt. Mit Unverständnis hat die agrarpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion M-V, MdL Sandy van Baal, das Votum aufgenommen:
"Das grenzt an Arbeits- und Realitätsverweigerung. Heute haben wir zum nunmehr zweiten Mal eine Anhörung zum Wolfsmanagement beantragt. Und zum zweiten Mal haben die regierungstragenden Fraktionen und die Landesregierung mit ihrem Nein deutlich gemacht, dass sie sich nicht bewegen möchten. Wir reden hier lediglich von einer Anhörung. Aber SPD und Linke wollen sich anscheinend keine Fakten anhören und erst recht nicht handeln. Die Landesregierung weigert sich beharrlich, den Umgang mit dem Wolf jagdrechtlich zu regeln. Will die Landesregierung so lange warten, bis schlimmere Vorfälle uns endgültig zum Handeln zwingen?"
"Andere Länder in der EU und andere Bundesländer in Deutschland regeln bereits jetzt den Umgang mit dem Wolf. Die oftmals angeführte Aussage, das Land könnte da nichts machen, ist fachlich schlichtweg falsch. Die Probleme mit dem Wolf werden aber nicht von allein verschwinden. Schon allein deshalb ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Wolf auch in Deutschland offiziell bejagt wird. Wir müssen jetzt offen darüber reden und die notwendigen Weichen stellen."
"Die FDP-Fraktion hat schon zwei Anträge zum Umgang mit dem Wolf in den Landtag eingebracht, die von Rot-Rot ohne vernünftige Begründungen abgelehnt wurden. Währenddessen steigt die Zahl der Wölfe in M-V immer weiter an und es kommt zu besorgniserregenden Vorfällen. Nicht nur zwischen Nutztieren und Wölfen, sondern immer mehr auch zwischen Mensch und Wolf."