VAN BAAL: Angebot ist dort, wo eine Nachfrage existiert - mehr Schlachtungen auf dem Hof ermöglichen
Zum Antrag der FDP "Maximales Tierwohl auch am Ende des Lebens - Schlachtung im Herkunftsbetrieb" (Drucksache 8/1567), der heute im Landtag behandelt wurde, erklärt die agrarpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, MdL Sandy van Baal:
"Viele Menschen achten immer bewusster auf die Herkunft ihrer Lebensmittel und ganz besonders auf ihren Fleischkonsum. Sowohl das Interesse an Bio-Produkten als auch das Interesse an einer naturnahen, regionalen Produktion stieg in letzter Zeit zunehmend an. Doch während wir alle viel von bio, von regional, vom Tierwohl und vom ökologischen Fußabdruck sprechen, muss eine dezentrale Schlachtung in der Realität überhaupt erst einmal möglich sein. Komplizierte Vorgaben und Verfahren stehen dem häufig im Weg. Auch die Weideschlachtung sollte von der Ausnahme zur Regel werden."
"In der konstrutiven Debatte im Landtag wurde deutlich, dass das Thema von vielen Fraktionen sehr ernsthaft aufgegriffen und die Problematik erkannt wurde. Auch Minister Backhaus bestätigte, dass die Bemühungen, das Tierwohl bis hin zur Schlachtung zu verbessern, absolut berechtigt sind. Unser Antrag zielte dabei vor allem auf drei Dinge ab:
- die Schlachtinfrastruktur im Land deutlich zu verbessern und zu dezentralisieren
- die mobile und teilmobile Schlachtung von Tieren weiter in den Vordergrund zu rücken und zu fördern
- die Weideschlachtung inklusive Weideschuss zu vereinfachen, zu erweitern und zu entbürokratisieren."
"Dass der Antrag schlussendlich durch Rot-Rot abgelehnt wurde, ist angesichts der Ausführungen des Landwirtschaftsministers und des großen Zuspruchs wenig verständlich. Dennoch hoffen wir, dass in der weiteren Zusammenarbeit gemeinsam das Ziel verfolgt wird, mehr Schlachtungen 'auf dem Hof' zu ermöglichen - zur Verbesserung der Fleischqualität der geschlachteten Tiere und vor allem zum Wohl der zu schlachtenden Tiere."