FDP: Zweites LNG-Terminal im Hafen Mukran kann die Lösung sein - die Voraussetzungen sind gut

Laut aktueller Meldungen ist Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von einem LNG-Terminal vor Sellin abgerückt. Neu im Gespräch ist jetzt der Hafen Mukran. Hierzu erklären der energie- und infrastrukturpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, MdL David Wulff, und der FDP-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der Landesgruppe Ost der Fraktion der Freien Demokraten, MdB Hagen Reinhold: 

David Wulff:

"Nun tritt das ein, was wir Freie Demokraten vehement gefordert haben. Endlich findet eine ernsthafte Prüfung von alternativen Standorten für das zweite LNG-Terminal statt, auch wenn es dafür erst politischen Druck gegenüber dem Bund brauchte. Dass das Bundeswirtschaftsministerium nun Mukran präferiert, ist aus unserer Sicht der Schritt in die richtige Richtung, und das aus zwei Gründen. Wenn wir bei der Bevölkerung Verständnis und Zustimmung für schnellere Energievorhaben wecken wollen, müssen Großprojekte und die Anliegen der Bürger dabei Hand in Hand gehen. Das war bei Sellin eindeutig nicht der Fall, der Widerstand dementsprechend groß. Zweitens bietet der Hafen Mukran ein geeignetes industrielles Umfeld und hat bereits signalisiert, dass er für das Projekt bereit wäre. Schon im vergangenen Jahr sollte dort eine Ausbaggerung auf 15 Meter Tiefe erfolgen, 11,5 Millionen Euro sind dafür von Landesseite eingeplant. Noch ist nichts passiert, aber die nötige Ausbaggerung auf 19 Meter wäre wohl kein Problem."

"Am Ende muss es darum gehen, keine Übergangslösung zu bauen, sondern eine nachhaltige Infrastruktur für den Wasserstoff-Import. Der Hafen Mukran bietet dafür gute Voraussetzungen. Wir werden nicht müde zu betonen, dass LNG nicht die Lösung für die Zukunft ist, sondern als Überbrückung zu verstehen. Wir reden hier also nicht nur von einem LNG-Terminal, wir reden vom Aufbau einer Grüngasinfrastruktur (Wasserstoff etc.), die erst einmal für LNG genutzt wird. Am Ende bedeutet jeder Hafenausbau auch eine Erhöhung der Standort-Attraktivität."           

Hagen Reinhold:

„Heute ist ein Tag der Einsicht. Das Einlenken von Habeck zeigt, dass der Einsatz der Rüganer sowie unser Brief samt den Forderungen ans Ministerium nach einer Neubewertung der Lage und des Untersuchungsraumes erfolgreich war. Offensichtlich stoßen unsere Bedenken auch beim Bundeswirtschaftsminister auf Zustimmung. Als FDP haben wir lange darauf hingewiesen. Wenn wir in der Bevölkerung Verständnis und Zustimmung für künftige Energievorhaben wecken wollen, müssen wir die Bedenken der Menschen vor Ort mehr berücksichtigen und alle viel früher an einen Tisch holen. Auch braucht es einen breiteren Blickwinkel, welche alternativen Orte für den Bau eines Terminals in Frage kämen - jedenfalls nicht dort, wo es dem Tourismus schadet. Ein besonders bedauerliches Bild gibt die Landesregierung dabei ab. Erst genehmigen und dann dem eigenen Vorhaben widersprechen, um von der Stimmung zu profitieren, das hat für noch mehr Unmut auf der Insel gesorgt. Am Ende mussten es wieder andere richten."