FDP hinterfragt Einfach- und Fremdsprachlichkeit in der Landesverwaltung
Zu den Themenkomplexen der Einfach- und Fremdsprachlichkeit in der Landesverwaltung hat MdL René Domke mehrere Kleine Anfragen gestellt und äußert sich vorab dazu:
"Ich habe erhebliche Zweifel, dass die Landesverwaltung hinsichtlich einfach- und fremdsprachlicher Kompetenzen gut aufgestellt ist. Ich vermute, die Landesregierung hat es nicht einmal auf dem Schirm, dass ein Teil der Entfremdung der Bürger von der Verwaltung und vom Staat an sich auch auf sprachliche Hürden zurückzuführen ist."
"Es gilt der alte Grundsatz: Amtssprache ist deutsch. Aber dieser heißt nicht, dass Amtssprache auch Amtsdeutsch ist. Viele haben, trotz der deutschen Sprache mächtig, Mühe zu verstehen, was genau die Verwaltung oder Gesetz- und Verordnungsgeber von ihnen wollen. Sei es die Grundsteuererklärung oder ein Antrag auf alles, was zu genehmigen ist. Noch umständlicher und unfreundlicher lesen sich nur noch die allgemeinen Geschäftsbedingungen von Versicherungen."
"Und die Welt hat sich verändert. In vielen Situationen fehlen einfachste sprachliche Kompetenzen oder sie sind verborgen, sodass das Land diese nicht nutzbar machen kann. In der Ausbildung des Nachwuchses spielen sprachliche Kompetenzen gar keine Rolle, Fremdsprachen erst recht nicht. Dabei ist die Sprache das entscheidende Mittel für erfolgreiche Kommunikation."
"Statt die ohnehin schwer verständliche Verwaltungssprache mit komplizierteren Genderideen und grammatikalisch falschen Partizipien noch unverständlicher zu machen, wäre es angezeigt, Fremdsprachenfähigkeiten zu fördern, um einfachste Kommunikation zu ermöglichen. Zudem sollten unbedingt einfachsprachliche Angebote ausgebaut oder wenigstens erstmal erarbeitet werden."
"Man darf sich nicht wundern, dass Staatsorgane und Verwaltung zunehmend als abgehoben und bürgerunfreundlich wahrgenommen werden, wenn man diese Kluft durch immer mehr gekünstelte Sprache weiter aufreißt, anstatt sie zu schließen."