ENSELEIT: Zentralen Erinnerungsort für Opfer der SED-Diktatur schaffen

Zum Antrag der Landesregierung „Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Zukunft gestalten - Erinnerungskultur stärken, falschen historischen Gleichsetzungen entgegentreten“ äußert sich die stellvertretende Vorsitzende der FDP-Fraktion und Mitglied im Wissenschafts- und Europaausschusses, Sabine Enseleit:

„Die Erinnerung an die Opfer beider deutscher Diktaturen muss zentraler Bestandteil unserer Gesellschaft und politischer Kultur sein. Nach wie vor fehlt in Mecklenburg-Vorpommern eine zentrale Gedenkstätte für die Opfer der SED-Diktatur beispielsweise in der Nähe des Landtages in Schwerin sowie eine auskömmliche Ausstattung der Arbeit der Landesbeauftragten für die Aufarbeitung der SED-Diktatur. Auch das Dokumentationszentrum des Landes für die Opfer der Diktaturen in Deutschland in Schwerin und das Stasi-Dokumentationszentrum in Rostock müssen mit weiterem wissenschaftlichem Personal ausgestattet werden, um ihre wichtige Arbeit strukturell und personell langfristig voranzutreiben.“

Anne Kaminsky zählt in ihrem Buch "Orte des Erinnerns. Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR" insgesamt 79 Erinnerungsorte in Mecklenburg-Vorpommern. Darin einbezogen sind allerdings auch Gedenksteine zur deutschen Einheit und geschleifter Dörfer sowie Verbrechen des NKWD. Es gibt Gedenktafeln an besondere Ereignisse wie den Medizinerstreik in Greifswald 1955, die Aktion Rose 1953 oder den Tod des US-amerikanischen Majors Arthur D. Nicholson durch gezielte Schüsse eines sowjetischen Soldaten bei Ludwigslust am 24. März 1985. Aber nur zwei Erinnerungsorte für alle Opfer der SED-Diktatur: den Gedenkstein für die Opfer der SED-Herrschaft in Güstrow und die Gedenktafel für die Opfer der kommunistischen Gewaltherrschaft von 1945 – 1989 in Rostock.