ENSELEIT: Wir brauchen nicht nur eine Zeitenwende, sondern auch eine Wertschätzungswende

Zu der aktuellen Diskussion um die Ausstattung der Bundeswehr äußert sich die bundeswehrpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, MdL Sabine Enseleit:

"Angesichts des Ukrainekrieges müssen wir, was unsere Bundeswehr betrifft, nicht nur eine Zeiten-, sondern auch eine Wertschätzungswende einleiten. Ein Zeichen von Wertschätzung ist, unsere Armee wieder besser personell aufzustellen und unsere Soldatinnen und Soldaten jetzt zügig und vernünftig auszurüsten sowie der jahrelangen Verschleppung bei der Beschaffung schnellstmöglich ein Ende zu setzen. Das ist nicht nur gut für Deutschland und die Bundeswehrstandorte Mecklenburg-Vorpommerns, es ist auch ein Zeichen des Respekts für die wichtige Aufgabe, die unsere Soldatinnen und Soldaten zum Beispiel gerade in Litauen leisten."

"Eine neue Wehrpflicht wird es mit uns Freien Demokraten allerdings nicht geben. Junge Menschen hätten in der Corona-Pandemie bereits zurückstecken müssen und sollten daher keine weiteren Steine auf dem Weg ins Berufsleben gelegt bekommen. Statt Zwang - nichts anderes ist die Wehrpflicht - setzen wir von der FDP auf die Stärkung und Aufwertung des Wehrdienstes.* Aus meiner Sicht die absolut richtige Entscheidung. Denn Reservistinnen und Reservisten stärken die Bindung zwischen Armee und Gesellschaft und bringen zudem wertvolles Praxiswissen mit. Das macht nicht nur die Bundeswehr als Arbeitgeber attraktiver, sondern führt die Bundeswehr dorthin, wo sie hingehört: in die Mitte der Gesellschaft."     

"Eine größere gesellschaftliche Wertschätzung der Bundeswehr heißt auch, Vertreterinnen und Vertreter der Bundeswehr häufiger in Schulen auftreten zu lassen, um für die Bundeswehr als Arbeitgeber zu werben. Gerade in Mecklenburg-Vorpommern, welches nach wie vor eine hohe Arbeitslosenquote unter jungen Menschen aufweist, bietet die Bundeswehr eine große und gute Chance für den Einstieg ins Berufsleben. Es sollte deshalb ganz selbstverständlich sein, dass sich die Bundeswehr bei schulischen und auch außerschulischen Aktivitäten zur Berufsorientierung präsentieren darf, beispielsweise im Rahmen von Informationstagen zur Berufsbildung an den Schulen. Ideologische Scheuklappen, welche die Ausbildungschancen junger Menschen begrenzen, dürfe es nicht geben."

* Hier geht es zum Präsidiumsbeschluss „Gestärkte Reserve statt Zwangsdienst“, der in dieser Woche verabschiedet wurde.