ENSELEIT: "Wiederholen als Chance" - oder doch: Versagen in der Bildungspolitik?
Zur heutigen Pressekonferenz der Bildungsministerin Simone Oldenburg zum Thema "Wiederholen als Chance" erklärt die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion M-V, MdL Sabine Enseleit:
"Im letzten Schuljahr haben 5.836 Kinder und Jugendliche in Mecklenburg-Vorpommern die nächste Klassenstufe nicht erreicht. Damit gab es bei uns im Land den höchsten Anteil an Wiederholern. Statt nun das 'Wiederholen als Chance' schönzureden, sollte Ministerin Oldenburg die katastrophalen Auswirkungen der Schulschließungen für die Bildungsbiografien der Kinder in unserem Land klar benennen. Die Unterrichtsdefizite aus der Corona-Pandemie sind noch lange nicht wieder ausgeglichen. Auch die heute vorgestellten Aufholprogramme werden die entstandenen Lernlücken nicht zeitnah schließen können. Die Landesregierung muss ihre Entscheidungen endlich konsequent aufarbeiten."
"Schon vor der Pandemie war die andauernd hohe Schulabbrecherquote in Mecklenburg-Vorpommern ein Problem, welches die Landesregierungen der vergangenen Jahre nicht lösen konnten. Gleichzeitig fehlen den Unternehmen geeignete Bewerber. Die Lösung muss eine bessere Schulbildung an den Gesamt- und Regionalschulen sein. Wir werden die Landesregierung weiter antreiben, um den Kindern und Jugendlichen in allen Schularten die beste Bildung zu ermöglichen. Denn eine gute Schulbildung ist die Grundlage für eine erfolgreiche Berufsausbildung, ein erfolgreiches Studium und schließlich ein selbstbestimmtes Leben."
"Kein Schüler und keine Schülerin sollte ohne einen guten Schulabschluss in das Erwachsenenleben starten. Neben Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen gibt es in Mecklenburg-Vorpommern einen besonders großen Lehrstellenüberschuss. Doch muss unser Bildungssystem auch geeignete Bewerberinnen und Bewerber hervorbringen. Die Schulausbildung kann nicht die Aufgabe der Unternehmen sein."