ENSELEIT: Weitere Anstrengungen zur Gleichstellung sind unbedingt notwendig
Zum Bericht über die Umsetzung des Gesetzes zur Gleichstellung von Frauen und Männern im öffentlichen Dienst des Landes Mecklenburg-Vorpommern äußert sich die stellvertretende Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion und gleichstellungspolitische Sprecherin, Sabine Enseleit:
„Im Landesgleichstellungsbericht wird deutlich, dass Frauen in den höchsten Ämtern des Landes noch immer unterrepräsentiert sind. Konkrete Vorschläge, wie diese „gläserne Decke“ zerschlagen werden kann, lieferte die Gleichstellungsministerin nicht. Die schon bestehenden Maßnahmen wie Mentoring, Fortbildungen und Fachtagungen reichen nicht aus. Während Bildungs- oder Sozialministerium mit Ministerinnen an der Spitze annähernd paritätisch besetzt sind, ist der Anteil der Frauen in Führungspositionen im mächtigen Wirtschafts- und Finanzministerium nicht zufriedenstellend. Von einer Gleichstellungsministerin fordere ich deutlich mehr Engagement, damit jedes Mädchen und jede Frau ihre beruflichen Ambitionen verwirklichen kann. Auch im Wirtschafts- und MINT-Bereich.“
„Familie und Beruf zu vereinbaren ist nicht die alleinige Aufgabe von Frauen, dennoch arbeiten Frauen viel häufiger als Männer in Teilzeit. Die zusätzliche Nicht-Erwerbsarbeit wie Kinderbetreuung oder Pflege von Angehörigen führt dazu, dass Frauen eine höhere Wochenarbeitszeit haben als Männer, aber gleichzeitig ihre zukünftige Rente kleiner wird. Im Durchschnitt erhalten Frauen 49 Prozent weniger Rente. Die deutlich höhere Teilzeitarbeitsquote von Frauen verhindert auch einen kontinuierlichen beruflichen Aufstieg.“
„In der Konsequenz werden Frauen mit steigendem Alter finanziell von ihrem Lebenspartner abhängig. Das erschwert ein selbstbestimmtes, unabhängiges und eigenverantwortliches Leben massiv. Die strukturelle Benachteiligung von Frauen muss endlich aufhören.“