ENSELEIT: Eine vorausschauende Fachkräftestrategie sieht anders aus

Zur Fachkräftestrategie Mecklenburg-Vorpommerns erklärt die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Sabine Enseleit: 

"Wenn du nicht mehr weiterweißt, gründe einen Arbeitskreis. Das ist offenbar die Maxime in den Landesministerien. Statt endlich die vor über einem Jahr angekündigte Arbeitsmarkt- und Fachkräftestrategie vorzulegen, verkündet Wirtschafts- und Arbeitsminister Reinhard Meyer lediglich den Plan für weitere Schritte. Die FDP-Fraktion hatte auf ihrer Weihnachtswunschliste eine ausgearbeitete Strategie und keine vollmundigen Versprechungen und Ankündigungen. Das ist eindeutig zu wenig angesichts des Fachkräfte- und Arbeitskräftemangels, der bereits heute in Mecklenburg-Vorpommern dramatisch ist. Ein kluges und vorausschauendes Maßnahmenpaket sieht jedenfalls anders aus."

"In Mecklenburg-Vorpommern verfügen 41,4 Prozent der Arbeitslosen über keinen Berufsabschluss. Diesem Problem müssen wir uns widmen. Es ist fatal, dass die Landesregierung nach wie vor keine Antworten auf die tatsächlichen arbeitsmarktpolitischen Herausforderungen hat. Dabei hat MV ein hohes Potenzial an eigenen Fachkräften, verliert diese aber auf unterschiedliche Weise. So haben wir mehr abwandernde Hochschulabsolventen als zuziehende. Dem müssen wir entgegenwirken."

"Wir müssen vorhandene Stärken wie die hohe Frauenerwerbsquote weiter ausbauen. Dazu bedarf es unter anderem den Ausbau einer verlässlichen und qualitativ hochwertigen Kinderbetreuung. Schwächen wie die hohe Schulabbrecherquote müssen endlich zielführende Maßnahmen entgegensetzt, im Anerkennungsverfahren von ausländischen Studien- und Berufsabschlüssen unnötige Hürden abgebaut werden. Wir müssen die Innovationsfähigkeit und die technologische Wettbewerbsfähigkeit des Landes fördern und nicht Projekte wie die mobile Beratungsstelle Correct verstetigen oder viel Geld in verschiedenen Informationskampagnen versenken. Was wir ganz sicher nicht brauchen, ist die Schaffung eines neuen 40-köpfigen Expertenbeirats zur Fachkräftesicherung in Mecklenburg-Vorpommern. Wir haben in Mecklenburg-Vorpommern nämlich kein Erkenntnis-, sondern ein Handlungsproblem."