ENSELEIT: Sprachliche Entwicklung lässt sich nicht durch Gesetze unterbinden
Zum Antrag der AfD, in dem gefordert wird, dass Gendern konsequent zu unterbinden, erklärt die Sprecherin für Gleichstellung der FDP-Landtagsfraktion, Sabine Enseleit:
„Sprache wandelt und passt sich gesellschaftlichen Entwicklungen an. Zu diesem Prozess tragen auch Behörden und Universitäten durch eigene Leitfäden und Handreichungen bei. Es wäre fatal, wenn wir versuchen würden, sprachliche Entwicklung durch Gesetze und Verordnungen zu unterbinden, wie es die AfD fordert.“
„Sprache ist ein Prozess. Ich weiß nicht, ob sich Asterisk, Doppelpunkt, Binnen-I oder eine ganz andere Form der geschlechtergerechten Sprache durchsetzen werden. Substantivierte Partizipien halte ich für keine geeignete Lösung. Aber ich erkenne an, dass Sprache gesellschaftliche Veränderungen widerspiegelt und wir mit unseren Debatten dazu beitragen. Selbst die AfD spricht heute von Auszubildenden und nicht mehr von Lehrlingen.“
"Die FDP-Abgeordnete Marie-Elisabeth Lüders hat bereits 1954 im Bundestag die Abschaffung des „Fräuleins“ in den Behörden gefordert. Hans-Dietrich-Genscher hat als Bundesminister des Innern den Begriff 1972 aus der behördlichen Sprache gestrichen. Die FDP stand in der alten Bundesrepublik für den gesellschaftlichen Fortschritt und tut dies auch im vereinten Deutschland."