ENSELEIT: Seiteneinsteiger sind nicht das Allerheilmittel gegen den sich zuspitzenden Lehrermangel!
Neues Schuljahr, alte Probleme. Mecklenburg-Vorpommern fehlt es an Lehrern, die den Unterricht ausreichend absichern können. Dazu erklärt die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Sabine Enseleit, MdL:
"Pünktlich zum Start des neuen Schuljahres geht das öffentlichkeitswirksame Beklatschen der rot-roten Leistungen im Bildungssektor weiter. Dabei gibt es überhaupt keinen Grund für Lobpreisungen. Der Lehrermangel spitzt sich weiter zu."
"Erst vor wenigen Tagen hat die Lehrergewerkschaft GEW vor einen Lehrermangel in Mecklenburg-Vorpommern gewarnt und darauf verwiesen, dass die Absicherung der Stundentafel regional zu einer echten Herausforderung werden kann. Es wird allerdings kaum möglich sein, innerhalb kurzer Zeit Hunderte neue Lehrerinnen und Lehrer aus dem Boden zu stampfen. Das Bildungsministerium versucht hier mit Seiteneinsteigern, die oft keinen akademischen Abschluss haben, das Problem zu lösen. Auch wenn diese Schritte als Teil der Maßnahmen zur Bekämpfung des Lehrkräftemangels nachvollziehbar sind, laufen wir Gefahr, dass an unseren Schulen die akademisch und pädagogisch ausgebildeten Lehrkräfte rar werden. Gerade an den Grund- und Regionalschulen benötigen die Lehrkräfte aber eine solide pädagogische Ausbildung."
"Wir müssen endlich dahinkommen, dass die Lehrkräfte, die glücklicherweise noch da sind, entlastet werden. Lehrerinnen und Lehrer sollen sich wieder vollends auf ihre pädagogischen Aufgaben konzentrieren können. Warum sollen Lehrkräfte mit hohen Einstufungsgehältern bei der Vorbereitung von Klassenfahrten Reisebüros anrufen, Anträge stellen oder allgemeine Fragebögen ausfüllen? Das könnte auch gut von Verwaltungshelfern übernommen werden. Während an den Schulen über 700 Alltagshelfer tätig sind, werden die Lehrkräfte lediglich von 30 Verwaltungshelfern in ganz M-V unterstützt. Hier muss dringend aufgestockt und nachjustiert werden."
"Die Ministerin kann sich in einer Sache sicher sein: Wir werden die vielen Baustellen in der Bildungspolitik im Land weiter deutlich benennen und echte Veränderungen einfordern."