ENSELEIT: Schule ist mehr als nur Lesen, Rechnen und Schreiben
Zum Vorstoß der Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger, Zivilschutzübungen an Schulen abzuhalten, äußert sich die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Sabine Enseleit, MdL:
"Ich erachte die jetzt angestoßene Debatte und die Idee der Bundesbildungsministerin, junge Menschen in den Schulen auf etwaige Krisen wie Pandemien, Naturkatastrophen bis zum Krieg vorzubereiten, als richtigen Weg hin zur Stärkung des Zivilschutzes. Der Ukraine-Krieg hat uns gelehrt, dass militärische Bedrohungen auf europäischem Boden leider wieder zunehmen. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, ein Bewusstsein für Risiken bei Schülerinnen und Schülern zu entwickeln. Und das geht am besten in Verantwortung der Schulen. Mit dem Wehrunterricht zu DDR-Zeiten hat das allerdings wenig zu tun. Schweden und Finnland, die selbstverständlich und konsequent ihre Zivilschutzmodelle umsetzen, können hier als Vorbild fungieren."
"Um Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen, es handelt sich hier nicht um Angstmacherei. Wir nehmen damit die existierenden Sorgen der Schülerinnen und Schüler ernst, die sich eine Antwort wünschen auf die realen Anforderungen, mit denen wir gerade konfrontiert sind. Bereits im November hat die FDP-Fraktion gefordert, Jugendoffiziere und -offizierinnen der Bundeswehr verstärkt an die Schulen einzuladen, um mit den Schülerinnen und Schülern über die Herausforderungen in der nationalen und internationalen Sicherheitspolitik zu sprechen und Gefahren und Risiken einzuordnen. Das kann etwa im Rahmen des Sozialkundeunterrichts erfolgen. Es braucht in den Schulen eine realistische Auseinandersetzung mit Gefahren. Und dazu gehört aktuell auch die militärische Bedrohung der nord- und osteuropäischen Staaten durch Russland. Ziel ist, ein Verständnis für die militärischen Gefahren für Deutschland und Europa zu vermitteln. Dazu gehört nicht nur die direkte militärische Bedrohung, sondern auch Spionage, Cyberangriffe und Desinformationskampagnen. Wer kann das besser als Jugendoffiziere und -offizierinnen der Bundeswehr, die sich täglich damit befassen."