ENSELEIT: Millionengrab MVwow Kampagne - nie vom Kabinett bestätigt?

Zur Kleinen Anfrage der FDP zur Kampagne "#MVwow" (8/2859) und zur heutigen Befragung der Landesregierung zum Thema erklärt die Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FDP-Landtagsfraktion M-V, Sabine Enseleit, MdL:

"Statt in Wachstumsimpulse für die heimische Wirtschaft steckt die Landesregierung das Geld der Steuerzahler weiterhin lieber in Werbekampagnen. Nachdem die rot-rote Landesregierung bereits über 1 Million Euro in einer Lehrerwerbekampagne versenkt hat, hat Staatssekretär Dahlemann nun rund 650.000 Euro für seine Kampagne '#MVwow' bekommen. Doch von wem eigentlich? In der heutigen Befragung gab Minister Meyer auf meine Nachfrage hin zu verstehen, dass die Kampagne im Kabinett nicht beraten wurde. Insofern hat das Kabinett wohl auch die Mittel dafür nie explizit freigegeben."

"Die sechs Motive der Kampagne beschreibt Staatssekretär Patrick Dahlemann als 'einzigartig und unverwechselbar'. Doch eine Qualitätsprüfung der Kampagne gab es offenbar nicht. Denn eines der Motive zeigt fliegende Kraniche in den USA und nicht in Mecklenburg-Vorpommern. Dieses Foto wurde für 475 Euro bei 'Getty Images' eingekauft. Man könnte meinen, der Staatssekretär glaubt selbst nicht so recht an das eigene Land. Nach einem entsprechenden Hinweis wurde dieses Motiv ganz unauffällig kommentarlos ausgetauscht."

"Finanziert wird die Kampagne '#MVwow' aus dem Haushaltsposten der Landesmarketingkampagne 'MV tut gut.', der mit über 3,7 Millionen Euro prall gefüllt ist. Anders als von der Landesregierung behauptet, zeigt die Marketingkampagne keine besondere Wirkung. Die Evaluation von Forsa aus dem Jahr 2022 macht deutlich, dass die Kosten für 'MV tut gut.' nicht in einem angemessenen Verhältnis zu den Ergebnissen stehen. Zwar wird unser Bundesland mit viel schöner Natur assoziiert, doch als Wissenschafts-, Wirtschafts- und Arbeitsstandort stellen Bewohner und Besucher MV ein schlechtes Zeugnis aus."

"Aus der Forsa-Evaluation hat die Landesregierung keine Schlussfolgerungen gezogen. Auf fünf von sechs Plakaten sehen wir weiterhin vor allem idyllische Landschaften. Bildhafte Argumente für Wirtschaft und Forschung im Land sind Fehlanzeige."