ENSELEIT: Landesregierung macht wieder nur "Gute Werbung" statt "Gute Schule"

Mit einer landesweiten Danke-Kampagne, Plakaten, Postkarten, Spots im Fernsehen und bei Social Media möchte sich Bildungsministerin Simone Oldenburg bei den Lehrerinnen und Lehrern Mecklenburg-Vorpommerns bedanken. Laut Bildungsministerium belaufen sich die Kosten auf 120.000 Euro. Hierzu erklärt die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, MdL Sabine Enseleit:  

"Es ist ja schön, wenn sich die Bildungsministerin großflächig bei den Lehrerinnen und Lehrern dieses Landes für ihre hervorragende Arbeit bedankt, die sie täglich leisten. Aber ist unseren Pädagoginnen und Pädagogen, unserem Bildungssystem damit wirklich geholfen, wenn das Land 120.000 Euro Steuergeld für eine sogenannte Danke-Kampagne ausgibt? Ich bezweifle es stark. Diese Kampagne ist wieder ein Beweis dafür, dass sich die rot-rote Landesregierung stets leicht darin tut, gute Worte für ihre Politik zu finden - von guter Arbeit kann aber nicht die Rede sein."

"Mit dieser PR-Kampagne für ihre eigene Arbeit als Bildungsministerin ist den Lehrkräften nicht geholfen. Denn durch dieses Klatschen vom Balkon verbessern sich die Arbeits- und Rahmenbedingungen der Lehrerinnen und Lehrer nicht. Diese sind angesichts der aktuellen multiplen Herausforderungen und den Versäumnissen der letzten Jahre vielfach am Limit. Das zeigt sich auch in den traurigen Zahlen zum Krankenstand unter den Lehrkräften. Ich glaube nicht, dass sich diese durch die Dankeskampagne verbessern."

"Es ist traurig, aber wahr, dass viele Lehrerinnen und Lehrer erst gar nicht zu uns kommen oder abwandern, weil in anderen Bundesländern die Bedingungen einfach besser sind. Wir stehen im Wettbewerb - dieser Tatsache sollte sich auch ein linkes Ministerium stellen. So ist die Unterrichtsverpflichtung in Mecklenburg-Vorpommern nach wie vor die bundesweit höchste. Daran sollte die Ministerin arbeiten."

"Und gilt der Dank eigentlich auch den Lehrkräften von Schulen in freier Trägerschaft? Ihnen wurde ja vom Bildungsministerium gerade unmissverständlich mitgeteilt, dass eine Neuberechnung der Schülerkostensätze kommt, zum Nachteil der freien Schulen. Respektbezeugungen sehen anders aus."