ENSELEIT: Halbjahresbilanz ist ernüchternd - vor allem für die Schülerinnen und Schüler

Heute erhalten die Schüler in Mecklenburg-Vorpommern ihre Halbjahreszeugnisse, für viele war es ein anstrengendes Schulhalbjahr. Dazu erklärt die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, MdL Sabine Enseleit:

"Heute beginnen die Winterferien. Endlich, ist man gewillt zu sagen, denn das Schuljahr lief bisher alles andere als reibungslos. Die Halbjahresbilanz ist ernüchternd. Auch wenn Bildungsministerin Oldenburg dies ein wenig anders sieht und in ihrer Ansprache relativierend sagte, dass der Unterricht fast ausschließlich in Präsenz abgelaufen sei. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass Fernunterricht und Notbetreuung an vielen Schulen des Landes zeitweise zum Schulalltag dazugehörten."

"Es ist bitter, dass die Schülerinnen und Schüler weiter unter den Folgen der Pandemie zu leiden haben, und dass, obwohl inzwischen alle zugegeben haben, die Schulschließungen vollkommen unnötig waren und sind. Ministerin Oldenburg hat es in den letzten Monaten nicht geschafft, die Lernlücken zu schließen. Die Leidtragenden sind die Kinder, die Wiederholen müssen und schlechte Noten mit nach Hause bringen. Da helfen kein Zeugnissorgen-Telefon und auch kein Phasenmodell."

"Die jetzige Situation zeigt uns wieder einmal deutlich, woran der Bildungssektor unseres Landes krankt. Es fehlen Lehrkräfte, über 200 Stellen sind derzeit unbesetzt. Hier sollte das Bildungsministerium endlich vorankommen. Und wir wollen nicht vergessen, dass viele Schulen nach wie vor nicht ausreichend auf Distanzunterricht vorbereitet sind und das Potential, welches die Digitalisierung bietet, noch lange nicht ausgeschöpft ist. Viele Schulen warten sogar noch immer darauf, dass überhaupt erstmal die Kabel verlegt werden."

"Einen Pakt für ‘Gute Schule' zu erlassen, macht die Schulen nicht automatisch gut. Wir haben kein Konzept-, sondern ein Umsetzungsdefizit."