ENSELEIT: Festhalten am verpflichtenden Mathe-Abi nicht mehr zeitgemäß
Zu den Neuerungen beim Mathe-Abitur erklärt die bildungspolitische Sprecherin und stellv. Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Sabine Enseleit, MdL:
"Wieder einmal hat die Bildungsministerin den Beweis erbracht, dass sie keinen Mut zu echten Reformen und nicht die notwendige Konsequenz aus den schlechten Ergebnissen der letzten Mathematikprüfung gezogen hat. Die jetzt vorgestellten Änderungen sind eher kosmetischer Art. Dafür hätte es keine gesonderte Pressekonferenz benötigt."
"Nicht erst seit gestern ist bekannt, dass die Schülerinnen und Schüler nicht ausreichend auf die zentralen Prüfungsaufgaben in Mathematik vorbereitet sind. Hier muss das Bildungsministerium endlich nachbessern. Mit einer Stunde Mathematikunterricht mehr in Klasse 11 im Grundkurs wird es nicht getan sein. Zumal bei der jetzt schon bestehenden Häufigkeit von Unterrichtsausfällen fraglich ist, ob diese Maßnahme auch wirklich umgesetzt werden kann."
"Ministerin Oldenburg soll endlich den Mut zu zeitgemäßen Veränderungen im Bildungssystem zeigen. Die Aufhebung des verpflichtenden Abiturs in Mathematik ist seit Jahren in anderen Bundesländern Usus. Warum nicht in M-V? Unsere Schülerinnen und Schüler sind dadurch massiv benachteiligt gegenüber den Jugendlichen aus anderen Bundesländern."
"Eine weiterhin verpflichtende Mathematikprüfung führt außerdem dazu, dass Schülerinnen und Schüler, deren Stärken mehr in anderen Fächern liegen, unnötig benachteiligt werden. Das steht für uns Freie Demokraten im Widerspruch zu Individualität, Selbstbestimmung und Chancengleichheit im Bildungssystem. Wir plädieren deshalb für eine Bildungspolitik, die den Bedürfnissen der einzelnen Schülerinnen und Schüler gerecht wird und sie dabei unterstützt, ihre Talente und Stärken voll auszuschöpfen. Dies bedeutet, dass wir die starren Strukturen im Bildungssystem überwinden müssen. Dafür brauchen wir allerdings mutige Politikerinnen und Politiker. Ministerin Oldenburg hat heute bewiesen, dass sie diesen Mut nicht hat. Eine zukunftsorientiere Bildungspolitik kann sie in Mecklenburg-Vorpommern offenbar nicht schreiben."