ENSELEIT: Es ist nicht die Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, selbst Politik zu machen

Zur Debatte um das "Gendern" im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und zur diesbezüglichen Entscheidung des Rates für deutsche Rechtschreibung erklärt die Stellvertretende Fraktionsvorsitzende und medienpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion M-V, MdL Sabine Enseleit:

"Gerade erst hat der Rat für deutsche Rechtschreibung klargestellt, dass Sternchen und Doppelpunkte nicht zum Kern der deutschen Rechtschreibung gehören. Und auch die Mehrheit der Bevölkerung lehnt das Gendern deutlich ab. Für mich ist völlig unverständlich, warum ARD und ZDF trotzdem weiter je nach Lust und Laune Gendern wollen. Als Freie Demokraten fordern wir schon lange eine umfassende Reform des öffentlich-rechtlichen RundfunksEs ist nicht die Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, selbst Politik zu machen. Das gilt auch für die Programme bei uns im Norden. Der NDR sollte die in einzelnen Formaten geübte Gender-Praxis im Sinne des Willens der Gebührenzahler dringend überdenken. Die sachliche Information muss immer im Mittelpunkt stehen, nicht die Meinungsmache."

"Sowohl der politische Raum als auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk müssen die Meinung der Menschen ernst nehmen. Die Widerstände sind offensichtlich und auch die insgesamt aufgeheizte Stimmung im Land dürfte den Öffentlich-Rechtlichen nicht entgangen sein. Wir laufen Gefahr, die Menschen mit dieser Weltfremdheit endgültig in die Extreme zu verlieren. Auch wir als Liberale stehen zu einer diskriminierungsfreien Sprache. Insbesondere wollen wir explizit Frauen ansprechen und deutlich machen, dass bestimmte Berufe und Funktionen heute nicht nur von Männern ausgeübt werden können. Gleiche Rechte und Chancen stehen hier absolut im Mittelpunkt. Aber wenn bei 'funk' Tiere gegendert werden und bei der Tagesschau ernsthaft diskutiert wird, statt von Müttern von "entbindenden Personen" zu sprechen, widerspricht dies diesen Zielen elementar. Dann brauchen wir uns über die Unzufriedenheit und die Politikverdrossenheit im Land nicht wundern. Politische Korrektheit darf nicht über Ehrlichkeit stehen."