ENSELEIT: Die Landesregierung macht eher "Gute Werbung" als "Gute Schule"

Zum durch das Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung vorgestellten "Bildungspakt für Gute Schule 2030" erklärt die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, MdL Sabine Enseleit:

"Als FDP im Land fordern wir seit langem, die Lerninhalte und die Lernmethoden an unseren Schulen zu verbessern und die Digitalisierung endlich voranzubringen. Dazu benötigen wir unbedingt mehr gut ausgebildete Lehrkräfte und unterstützende pädagogische Fachkräfte. Diese Erkenntnis ist nicht neu, wurde aber viel zu lange verschlafen. Schließlich befinden wir uns bereits mitten im Lehrkräftemangel."

"In erster Linie zeigt die Landesregierung mit dem Bildungspakt für ‘Gute Schule 2030‘, dass sie sich leicht darin tut, gute Worte für ihre Politik zu finden - von guter Arbeit über die gute KiTa bis zur guten Schule. Doch einen Pakt für ‘Gute Schule' zu erlassen, macht die Schulen nicht automatisch gut. Es gibt nicht zu wenige Konzepte, sondern ein Umsetzungsdefizit."

"Wenn das Bewerbungs- und Einstellungsverfahren im Land jetzt gestrafft und beschleunigt werden soll, um freie Stellen schneller zu besetzen, ist dies grundsätzlich zu begrüßen. Es ist jedoch mehr als zweifelhaft, ob wir dadurch tatsächlich mehr Lehrkräfte für MV gewinnen können. Eine schnelle Abwicklung der formalen Einstiegsbedingungen in den Lehrerberuf ist schön - aber erst einmal brauchen wir ja Bewerberinnen und Bewerber. Deshalb wäre es wichtiger, attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen, damit sich überhaupt Bewerberinnen und Bewerber finden lassen - und dann vor allem langfristig an den Schulen gehalten werden können. Dieses Problem wird durch den Pakt gar nicht angepackt. In jedem Fall macht die Landesregierung mit dem Pakt aber 'Gute Werbung'."