ENSELEIT: Die Bemühungen um Frauen in Führungspersonen sind nur leere Worthülsen

Zur Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage der FDP-Landtagsfraktion M-V zur Besetzung der Stelle der Geschäftsführung der Invest in Mecklenburg-Vorpommern GmbH erklärt die Stellvertretende Fraktionsvorsitzende, MdL Sabine Enseleit:

"In den öffentlichen Unternehmen und Beteiligungen des Landes liegt der Anteil der Frauen in Geschäftsführungspositionen bei gerade einmal 8 Prozent. Immer wieder wird von der Ministerpräsidentin beteuert, sie wolle alles unternehmen, um diesen Zustand zu ändern und Frauen zu fördern. Doch bei den Stellenneubesetzungen im Land ist das leider absolut nicht erkennbar. Ein trauriges Beispiel dafür ist die Besetzung der Geschäftsführungsposition bei 'Invest in MV', wie unsere Kleine Anfrage dazu aufzeigt."

"Ganze 28.000 Euro wurden in das Besetzungsverfahren für die Spitzenposition bei Invest in MV gebuttert. Ob diese teure Showveranstaltung das Geld wirklich wert war, ist mehr als fraglich. In der Antwort auf unsere Kleine Anfrage wird zwar geschwafelt, die extra angeheuerten Berater seien 'in besonderer Weise für das Thema Frauenförderung sensibilisiert'. Allerdings sind auch in der betreffenden Agentur die Frauen unterrepräsentiert. Und offenbar konnte oder wollte die Beratungsagentur keine qualifizierten Frauen für die Führungsposition finden. Stattdessen wurde die Stelle mit einem Mann besetzt, der laut Berichten des NDR schon früher Probleme mit der Personalführung hatte. Ausgerechnet an Wertschätzung und Transparenz hätte es bisher gemangelt. Ob bei dieser Stellenbesetzung wirklich die 'Bestenauslese' und die Qualifikationen im Vordergrund standen, darf insofern bezweifelt werden."

"In einer Drucksache des Landes heißt es, die Landesregierung würde ihre Bestrebungen zur geschlechterparitätischen Besetzung der Geschäftsleitung insbesondere im Rahmen von Stellenbesetzungen fortsetzen. Wir erwarten, dass diesen Worten endlich auch Taten folgen. Die besonderen Bemühungen, Frauen im Land zu fördern, sind derzeit nichts als leere Worthülsen."