ENSELEIT: Brauchen endlich eine geschlechtersensible Medizin und verstärkte Gesundheitsforschung für Frauen

Zum Internationalen Aktionstag für Frauengesundheit am 28. Mai erklärt die gleichstellungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion M-V, Sabine Enseleit, MdL:

"Die fehlende geschlechterspezifische Diagnostik und Behandlung von Krankheiten hat oft fatale Folgen. So sterben mehr Frauen als Männer an einem Herzinfarkt, weil die Symptome bei Frauen anders ausfallen und oft nicht erkannt werden. Die medizinische Diagnostik orientiert sich an männlichen Symptomen und daher bleiben Herzinfarkte bei Frauen oft unerkannt und unzureichend behandelt."

"In der Arzneimittelentwicklung sieht es nicht anders aus, auch dort gibt es große Defizite. 70 Prozent der Probanden sind Männer, während Frauen nur maximal ein Drittel der klinischen Studien ausmachen. Dies ist besonders problematisch, da Frauen sich durch ihren Hormonhaushalt, ihre Genetik und auf zellulärer Ebene deutlich von Männern unterscheiden. Das wiederum kann die Wirksamkeit von Medikamenten beeinflussen."

"Wir Freie Demokraten fordern deshalb verstärkte Maßnahmen zur Verbesserung der Frauengesundheit. Sensibilisierung und Aufklärung über die spezifischen gesundheitlichen Herausforderungen von Frauen sind entscheidend. Geschlechtersensible Medizin muss in Forschung, Lehre und Praxis stärker berücksichtigt werden."

"Dank Initiativen wie „Inklusive Exzellenz in der Medizin“ (InkE) an der Universität Greifswald wird das Thema allmählich öffentlich diskutiert. InkE entwickelt sogenannte Gender-Scores, die kulturelle, gesellschaftliche und psychologische Faktoren berücksichtigen. Künftige Wissenschaftler werden bereits in der frühen Karrierephase für diese Thematik sensibilisiert. Hier sollten wir ansetzen, um der geschlechtersensiblen Medizin weiter Vorschub zu leisten."