DOMKE: Wenn sich Berufsbilder ändern, muss sich auch die Ausbildung ändern
Zum heute im Landtag beratenen Antrag der FDP "Gerichtsvollzieherausbildung aufwerten – Einen Bachelor-Studiengang ermöglichen" erklärt der Fraktionsvorsitzende und rechtspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, René Domke, MdL:
"Das Tätigkeitsfeld der Gerichtsvollzieherinnen und Gerichtsvollzieher hat sich in den letzten Jahren aufgrund umfassender Gesetzesreformen stark gewandelt. Mit vielen Herausforderungen werden die Gerichtsvollzieher aber leider allein gelassen. Heute wurde zwar von allen Fraktionen Wertschätzung für die Gerichtsvollzieher gezeigt, aber am Ende nicht mehr als ein Trostpflaster vergeben. Man hätte auch darüber nachdenken können, einen Bachelor-Studiengang zentral in M-V auch für andere Bundesländer anzubieten - zum Beispiel in einer Fachhochschule am Standort Schwerin!"
"Wenn es niemanden gäbe, der die Entscheidungen der Gerichte durchsetzt und vollzieht, dann wären Gerichtsentscheidungen nicht viel wert. Deshalb möchten wir uns heute für den Beitrag der Gerichtsvollzieher für unseren funktionierenden Rechtsstaat bedanken!"
"Auch in Zukunft sind wir auf qualifiziertes Personal angewiesen. Doch viele Gerichtsvollzieher scheiden in den nächsten Jahren altersbedingt aus. Der Nachwuchs braucht einerseits eine Menge Wissen, zum Beispiel in juristischen Feldern wie im Zwangsvollstreckungs- und Zustellungsrecht, aber andererseits auch eine hohe Sozialkompetenz und einen guten Selbstschutz. Schließlich sind Gerichtsvollzieher auch ständig mit den persönlichen Schicksalen der Schuldnerinnen und Schuldnern konfrontiert. Derzeit werden Gerichtsvollzieher jedoch im Rahmen des mittleren Dienstes vergütet, was den Anforderungen in keiner Weise gerecht wird. Es an der Zeit ist, diesen anspruchsvollen Beruf aufzuwerten!"
"Die Einführung eines modernen, vielseitigen Bachelor-Studiengangs ermöglicht eine ausgewogene Mischung aus Theorie und Praxis, eine gute Bezahlung von Anfang an und als Perspektive einen interessanten Beruf, der Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit mit der Sicherheit des Beamtenstatus und einer attraktiven Vergütung verbindet."