DOMKE: Sprachbarrieren in der Arbeitspraxis abbauen, die Wirtschaft macht's vor

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigen Ukrainer in Mecklenburg-Vorpommern ist binnen Jahresfrist gestiegen. Das geht aus der jüngsten Statistik der Bundesagentur für Arbeit hervor. Für den Fraktionsvorsitzenden der FDP-Fraktion, René Domke, MdL, ist es eine erfreuliche Entwicklung. Aber auch Anlass, die Landesregierung noch einmal darauf hinzuweisen, dass es weiterhin an einer vernünftigen Strategie zur schnelleren und unkomplizierten Anerkennung ausländischer Abschlüsse und Qualifikationen sowie an ausreichend Sprachkursen fehlt:    

"Es ist ein gutes Signal, dass 530 ukrainische Flüchtlinge mehr als im Vorjahr einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen und ihren Beitrag für Wachstum und Wohlstand der aufnehmenden Gesellschaft leisten. Es zeigt, dass der enorme Arbeits- und Fachkräftebedarf in M-V auch mit Flüchtlingen gedeckt werden kann, wenn man es nur will."

"Wenn aktuell 16.500 sozialversicherungspflichtige Stellen unbesetzt sind, weil es an geeigneten Bewerbern fehlt, dann liegt es nahe, auch das Potenzial geflüchteter Menschen ins Auge zu fassen. Die FDP-Fraktion hat mehrfach betont und gefordert, dass Sprachbarrieren auch in der Arbeitspraxis abgebaut und berufliche Qualifizierungen parallel erlangt werden können. Die Wirtschaft hat das längst verstanden und handelt entsprechend. Ohne diesen Pragmatismus blieben die dringend benötigten Stellen unbesetzt." 

"Diese Kritik darf man der Landesregierung nicht ersparen: Die unbesetzten Stellen wie der gesamte Arbeits- und Fachkräftemangel sind lange bekannt, die Zahl der ukrainischen Kriegsflüchtlinge auch. Was aber fehlt ist eine vernünftige Strategie der Landesregierung zur schnelleren und unkomplizierten Anerkennung ausländischer Abschlüsse und Qualifikationen. Und was fehlt sind ausreichend Kapazitäten für Sprachkurse." 

"Einmal mehr zeigt sich, dass die Wirtschaft in der Lage ist, Herausforderungen mit Pragmatismus anzugehen, während die Landesregierung Lösungsansätze schuldig bleibt. Und das nun schon jahrelang."