DOMKE: NSU - Auch nach 14 Jahren Aufklärungsarbeit ist noch lange kein Ende in Sicht
Zur Anklage gegen die mutmaßliche NSU-Unterstützerin Susann Eminger erklärt der Fraktionsvorsitzende der FDP-Landtagsfraktion M-V und Mitglied im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss "NSU II / Rechtsextremismus", René Domke, MdL:
"Gerade in einem Komplex, der immer noch nicht vollständig aufgeklärt wurde, ist die Anklage gegen Susann Eminger ein wichtiger Schritt in Richtung Klarheit, insbesondere für die Angehörigen derjenigen, die der rechtsextremistischen Terrorzelle auf grausame Weise zum Opfer gefallen sind."
"Die Entscheidung des Generalbundesanwaltes, nach 14 Jahren der Selbstenttarnung des NSU-Trios doch noch Anklage gegen Susann Eminger zu erheben, kommt aus meiner Sicht leider viel zu spät. Wenn auch deutlich zu spät, kann das Verfahren dennoch Gewissheit bringen. Der Ehemann André Eminger wurde 2018 wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung verurteilt und befindet sich seit Juli 2022 in einem Aussteigerprogramm. Terroristische Netzwerke müssen mit aller Konsequenz aufgedeckt und bis in die letzte Zelle verfolgt werden. Das ist das Versprechen des Rechtsstaates an eine freie liberale Gesellschaft."
"Keine Aufklärung der Welt kann die Machenschaften des NSU ungeschehen machen, aber zumindest sorgt das Verfahren für ein wenig mehr Gerechtigkeit. Auch im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum NSU werden wir weiter alles daran setzen, im Sinne der Opfer und ihrer Angehörigen für die vollständige Aufklärung und Transparenz zu den Vorgängen zu streiten. Auch nach 14 Jahren Aufklärungsarbeit ist noch lange kein Ende in Sicht."