DOMKE: Freiheit, Akzeptanz und Toleranz sind nicht verhandelbar
Zum Vorfall am Neubrandenburger Bahnhof (Ersetzen der Regenbogenflagge durch eine Flagge der Hitlerjugend) erklärt der Fraktionsvorsitzende der FDP-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern, René Domke, MdL:
"Es ist beunruhigend, was gerade im Land aufzieht, und selbst die Naivsten in der Gesellschaft sollten begreifen, dass Freiheit, Akzeptanz und Toleranz in der Gesellschaft zunehmend gefährdet sind. Wie feige und hasserfüllt oder auch unterbelichtet muss man sein, wenn man sich an einem Symbol einer friedlichen Minderheit vergreift. Wie geschichtsvergessen und wohlstandsverblödet muss man sein, Symbole der Zeit des Nationalsozialismus stattdessen aufzuhängen. Wohlwissend, wieviel Leid, Zerstörung und Tod diese über das Land und die Menschen gebracht hat.
Hier ist die Gesellschaft gefordert, sich schützend und achtsam auch vor Minderheiten zu stellen. Wenn man nach genügend Kriterien für willkürliche Ausgrenzung sucht, wird man schnell merken, dass man selbst plötzlich auch von Intoleranz und Hass betroffen sein könnte. Die Geschichte liefert hinreichend Beispiele dafür.
Als Liberaler nehme ich solche Entwicklungen sehr ernst. Freiheit, Akzeptanz und Toleranz sind nicht verhandelbar. Es geht in einer freiheitlich liberalen Gesellschaft nicht darum, nur die eigene Freiheit und die eigenen Werte zu schützen, sondern auch die der anderen zu akzeptieren oder zumindest zu tolerieren."