DOMKE: Die Nachsorge von Suchtkranken muss im Land stärker in den Fokus rücken
In einer Kleinen Anfrage (Drucksache 8/1703) möchte die FDP-Landtagsfraktion von der Landesregierung wissen, wie es um das Thema Sucht und vor allem mit der Alkoholabhängigkeit sowie die Suchthilfe in Mecklenburg-Vorpommern bestellt ist. Dazu erklärt der Vorsitzende der FDP-Fraktion, René Domke:
"In ein paar Tagen beginnt das neue Jahr und es beginnt mit vielen guten Vorsätzen, gesünder zu leben, weniger zu rauchen, weniger Alkohol zu trinken, weniger zu konsumieren. Was aber, wenn der beste Vorsatz gar nicht mehr erfüllbar ist? Was ist, wenn man aufgrund einer Sucht von vornherein scheitert? Und das nicht erst im neuen Jahr, sondern schon so oft zuvor."
"Die FDP-Landtagsfraktion fragte bei der Landesregierung an, wie es um das Thema Sucht, vor allem mit der Alkoholabhängigkeit in MV bestellt ist. Es gab Hinweise Betroffener und aus Selbsthilfegruppen, dass oft die Prävention im Fokus stehe. Prävention ist wichtig, damit Sucht gar nicht erst entsteht. Doch wissen wir, dass jedes Jahr weitere Menschen mit Suchtproblemen Hilfe brauchen. Es beginnt damit, überhaupt erst zu verstehen und sich einzugestehen, dass man selbst ein Suchtproblem hat. Aber selbst nach diesem entscheidenden Schritt ist es schwer, in eine Therapie zu treten. Und damit ist vor allem die Langzeittherapie gemeint. Die stationäre Entgiftung erfolgt den Berichten nach noch relativ zügig. Was folgt aber danach?"
"Zuletzt schloss eine solche Klinik zur Behandlung Abhängigkeits- und psychisch Erkrankter in Schwerin zum 30. September 2022, obwohl das Angebot für die Stadt und Westmecklenburg einen wichtigen Bestandteil der Suchtberatung darstellte. Zu oft sind Rückfälle zu verzeichnen, weil die Begleitung im Alltag fehlt. Weil Behörden untereinander schlecht koordiniert arbeiten und weil Chancen etwa eines Umgebungswechsels nicht gegeben werden. Damit fallen viele Betroffene in ihrem alten Umfeld mit ihren alten Sorgen und Ängsten wieder in die Sucht."
"Mit den Antworten der Landesregierung wollen wir die Diskussion über eine stärker begleitete Nachsorge anstrengen. Die Wiedereingliederung, die Langzeittherapien und damit verbundene Begleitung und Koordinierung muss neue Priorität bekommen. Eine hohe oder gar steigende Rückfallquote dürfen und können wir uns nicht leisten. So wichtig der Präventionsgedanke ist, die Nachsorge muss stärker in den Fokus gerückt werden."
Zur vollständigen Anfrage geht es hier.