DOMKE: Da ist noch erheblich Luft nach oben
Laut Justizministerium sind 50 Frauen und Männer zum 1. Juni für den Vorbereitungsdienst auf die zweite juristische Staatsprüfung eingestellt worden. Hierzu erklärt der rechtspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, MdL René Domke:
"Erfreulich ist, dass sich die Nachfrage nach Rechtsreferendariatsstellen weiterhin stabil zeigt und dass vor allem auch Absolventen der Universität Greifswald ihr Rechtsreferendariat in MV antreten wollen. Doch was noch nicht hinreichend beantwortet ist, ist die Frage, wie diese nach dem zweiten Staatsexamen an das Land gebunden werden können. Mir fehlt da eine ehrliche Evaluation der Vor- und Nachteile der bisherigen Bemühungen um einen ausreichenden Nachwuchs an Juristinnen und Juristen im Land - und zwar auch, aber nicht nur im Staatsdienst."
"Ein erheblicher Nachteil neben der Vergütung ist oft die Zergliederung der Justiz im Land. Werdegangsmodelle scheitern oft an Entfernungen und an der Unvereinbarkeit mit Familienplanung. Viele Werdegangsstationen liegen im westlichen Landesteil und die Digitalisierung und elektronische Aktenführung sind noch lange nicht so weit entwickelt, dass lange Fahrtzeiten vermieden werden können. Die FDP schlägt vor, endlich einmal dort nachzufragen, wo die Probleme gegen eine Entscheidung für Mecklenburg-Vorpommern getroffen werden. Wirksame Maßnahmen müssen da ankommen, wo junge Juristinnen und Juristen ihren Lebensentwurf planen. Sie entstehen nicht in Ministeriumszimmern, sondern im Austausch mit Studierenden sowie Rechtsreferendarinnen und Rechtsreferendaren."