BECKER-HORNICKEL: Mit wohlklingenden Worten allein ist der Inklusion in Zeiten akuten Fachkräftemangels nicht geholfen
Zur Offensive zum Fachkräftemangel und Inklusion, die in dieser Woche vorgestellt wurde, erklärt die sozialpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, MdL Barbara Becker-Hornickel:
"Die Offensive der Ministerin, eine einheitliche Ansprechstelle für Unternehmen zu schaffen, die Menschen mit Behinderungen in ihren Betrieben einstellen möchten, begrüße ich sehr. Allerdings ist mit schönen und wohlklingenden Worten niemandem geholfen. Es müssen konkrete, abrechenbare Ergebnisse und Best-practice-Perspektiven her. Recht planlos fehlen konkrete Qualifikationsstandards für die Lotsen, die von der Einheitlichen Ansprechstelle für Arbeitgeber (EAA) im Land beschäftigt werden. Statt weiterhin Ausreden für Ausgleichzahlungen von Unternehmen zu hören, warum sie Schwerstbehinderte nicht beschäftigen können, hätte die Landesregierung den Vorschlag der FDP-Landtagsfraktion im Parlament aufgreifen können."
"Wir hatten im Dezember vorgeschlagen, mit einer besser fokussierten Beratungsarbeit im Land Menschen mit Behinderungen im Kultursektor in Führungspositionen zu fördern. Es stehen ausreichend Bundesmittel zur Verfügung, positive Rollenvorbilder in gut bezahlten Positionen durch ein Mentorat zu fördern. Mentoren mit ähnlichen Erfahrungen leiten andere Menschen mit Behinderungen an. Das ist ein wichtiger Erfolgsfaktor, um zu Selbstbestimmung auf dem Arbeitsmarkt zu gelangen. Die jetzige Initiative des Ministeriums für Fachkräfte mit Schwerstbehindungen zu werben, wirkt gewollt und nicht so recht gekonnt. Dafür arbeite das Ministerium aber intensiv an der Außendarstellung. Mehr Schein als Sein darf nicht weiter das Leitmotiv im Land sein, wenn es um wahre Chancen für Menschen mit Behinderungen in Zeiten akuten Fachkräftemangels und Inklusion geht."