ENSELEIT: Lehrerstreik - Es geht nicht nur ums Geld
Zum heutigen Bildungsstreiktag erklärt die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion M-V, Sabine Enseleit, MdL:
Zum heutigen Bildungsstreiktag erklärt die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion M-V, Sabine Enseleit, MdL:
"Der öffentliche Dienst steht vor großen Herausforderungen: Generationswechsel, fehlende Digitalisierung und hohe Arbeitsbelastung sind nur einige Stichworte. Besonders im Bildungssektor ist die Lage dramatisch. Die Lehrkräfte kommen an ihre Grenzen und arbeiten oft weit über ihrem Limit. Viele Lehrkräfte reduzieren die Stundenanzahl, um das Arbeitspensum bewältigen zu können. Der außerunterrichtliche Arbeitsaufwand gehört meist nicht zur messbaren Arbeitszeit. Unsere Lehrkräfte wollen adäquate und moderne Bildung anbieten, die viel mehr als reine Wissensvermittlung und stumpfe Wissensabfrage ist. Unter den derzeitigen Arbeitsbedingungen können sie das aber nicht gewährleisten."
"Die Lage an den Schulen zwingt die Lehrkräfte, auf die Straßen zu gehen. Sie streiken für den Inflationsausgleich, aber auch - seien wir ehrlich - für all das, was sie hier nicht bestreiken dürfen: bessere Arbeitsbedingungen, gut ausgestattete Schulen und eine deutliche Arbeitsentlastung. Wir fordern, dass das Bildungsministerium den Lehrkräften zuhört. Von teuren Dankes-Kampagnen auf Hochglanzplakaten können sich die Lehrerinnen und Lehrer nichts kaufen. Wir brauchen ein Gespräch aller Beteiligten auf Augenhöhe und gemeinsam erarbeitete Lösungen, die auch Akzeptanz finden."
"Die Bildungsministerin hat genug Zeit und Geld, um Auslandsschulen in der sonnigen Türkei zu besuchen. Vielleicht findet sie auch Zeit, die Schulen in M-V zu besuchen, an denen es zu starken Unterrichtsausfällen kommt oder die weit von den Stadtzentren entfernt liegen. Anders als das türkische, milde Klima kann die Konfrontation mit der Realität in M-V rau sein.Aber vielleicht ist das der einzige Weg, um endlich die Tatsachen anzuerkennen und zu handeln."