ENSELEIT: Der 17. Juni 1953 muss uns eine Mahnung bleiben – SED-Diktatur stärker im Schulunterricht verankern
Anlässlich des 71. Jahrestages des DDR-Volksaufstandes erklärt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FDP-Fraktion, Sabine Enseleit, MdL.
Anlässlich des 71. Jahrestages des DDR-Volksaufstandes erklärt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FDP-Fraktion, Sabine Enseleit, MdL:
"Die Entwicklung von einem Arbeiteraufstand zu einem Volksaufstand hat gezeigt, dass wirtschaftliche und politische Freiheiten zusammengehören. Wir, die in einer liberalen Demokratie leben, müssen die Erinnerung an die mutigen Menschen, die sich damals den sowjetischen Panzern entgegengestellt haben, wachhalten."
"Leider haben Umfragen aus den letzten Jahren gezeigt, dass das Wissen der deutschen Bevölkerung über die SED-Diktatur immer weiter zurückgeht. Unter den 14 bis 29-Jährigen verbindet nur noch jeder Siebte den 17. Juni 1953 mit dem DDR-Volksaufstand. Das ist alarmierend. Die Auseinandersetzung mit der jüngeren deutschen Geschichte muss im Schulunterricht deutlich verstärkt werden. Schülerinnen und Schüler sollten im Rahmen des Unterrichts häufiger Gedenk- und Informationsstätten wie das Grenzhus in Schlagsdorf, die Stasi-Untersuchungshaftanstalt Töpferstraße in Neustrelitz oder die Mahn- und Gedenkstätte Fünfeichen besuchen."
"Und auch an unseren Hochschulen müssen wir die Auseinandersetzung mit der jüngsten Diktaturgeschichte intensivieren. Eine Maßnahme wäre, der Forschungs- und Dokumentationsstelle des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Geschichte der Diktaturen in Deutschland (FDS) durch Landesmittel zu ermöglichen, regelmäßig ein Arno-Esch-Promotionsstipendium für Diktaturforschung zu vergeben. Dadurch könnte die Diktaturforschung verstärkt und das Andenken an Arno Esch bewahrt werden. Dieser Sohn unseres Landes hatte sich unerschrocken für die Freiheit eingesetzt und den Freiheitskampf mit dem Leben bezahlt."
"Die Aufarbeitung der DDR-Geschichte und die Auseinandersetzung mit den SED-Verbrechen sind wesentliche Bestandteile unserer Identität. Es sind gesamtdeutsche und nicht nur ostdeutsche Themen. Eine kritische Reflexion der SED-Diktatur ist darum eine kontinuierliche politische und gesellschaftliche Aufgabe."