ENSELEIT: Qualität des Unterrichts und fachliche Betreuung entscheidend, nicht die Stundenzahl!

Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung des Bildungsministeriums plant das Land neue Stundentafeln für allgemeinbildende Schulen. Hierzu äußert sich die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Sabine Enseleit, MdL:

"Noch nie in der Geschichte der Pisa-Studie waren die schulischen Leistungen der Schülerinnen und Schüler in Deutschland so schlecht wie im letzten Jahr. Und die Reaktion von Ministerin Oldenburg auf die mäßigen Ergebnisse ist nun Masse statt Klasse. Was sie allerdings vergessen hat zu sagen, ist, woher denn die weiteren Lehrkräfte für die zusätzlichen Stunden kommen sollen."

"Anstatt nachhaltige Lösungen zu präsentieren, experimentiert die Bildungsministerin mit ad-hoc-Entscheidungen dauerhaft am System Schule, und das ziel- und planlos. Dabei hat die Schuleffizienzforschung längst aufgezeigt, dass nicht die Zahl der Stunden die entscheidende Rolle spielt. Entscheidend sind die Qualität des Unterrichts und die gute fachliche Betreuung. Wenn aber das Personal dafür nicht zur Verfügung steht, ist es schwierig."

"Es muss darum gehen, die vorhandenen Lehrkräfte zu stärken und zu entlasten, damit sie sich auf ihre pädagogische Arbeit konzentrieren können. Wir müssen die Pädagogen von bürokratischen Aufgaben entlasten und mehr moderne Techniken einsetzen. So können die derzeit stark überlasteten Lehrkräfte ihre Ressourcen besser einteilen und die Schülerinnen und Schüler zielgerichtet fördern. So entstehen mehr pädagogische Freiräume, was auch die Attraktivität der pädagogischen Berufsbilder steigert. Das will das Bildungsministerium aber offenbar nicht verstehen."