Van Baal: Das Wolfsmanagement weiterentwickeln, agieren statt reagieren

Zum Vorstoß, Vitalhalsbänder für Schafe statt Abschuss von Wölfen prüfen zu wollen, äußerst sich die agrarpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Landtag Mecklenburg-Vorpommern, Sandy van Baal.

Pressemitteilung

Geht es nach dem Bundesumweltministerium, könnten Halsbänder für Schafe eine Lösung für den anhaltenden Konflikt um den Wolf sein. Zum Vorstoß, Vitalhalsbänder für Schafe statt Abschuss von Wölfen prüfen zu wollen, äußerst sich die agrarpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Landtag Mecklenburg-Vorpommern, Sandy van Baal:

„Wurden die Halsbänder schon auf dem Feld von Weidetierhaltern erprobt? Was ist deren Meinung beziehungsweise Einschätzung dazu? Erfahrungen aus der Praxis sind notwendig, nicht irgendwelche theoretischen Ideen. Natürlich sollte künftig auch auf innovative Ansätze eingegangen werden. Aber diese müssen geprüft sein und mit den betroffenen Weidetierhaltern ausgewertet werden. Bis dahin sollte auf ein angepasstes und ausführbares Wolfsbestandsmanagement in den Regionen gesetzt werden, immer mit Blick auf die aktuellen Populationen und flexibel. Und das muss auch das Ziel für MV sein.“

„Im Koalitionsvertrag hat sich die Ampel geeinigt, den Bundesländern ein nach Europarecht und für die Region zugeschnittenes Bestandsmanagement zu ermöglichen. Das ist notwendig und realitätsnah.“

In der kommenden Woche wird die FDP-Fraktion im Landtag einen Antrag zur Wolfsverordnung MV einreichen, der sich unter anderem mit der allgemeinen Zulassung des Tötens und Vergrämens von Wölfen befasst.

Mecklenburg-Vorpommern sei ein Hotspot in der Entwicklung der Wolfspopulation, mit einem Wachstum von mehr als 30 Prozent pro Jahr.

„Es ist notwendig, das Wolfsmanagement weiter zu entwickeln und eine Wolfsverordnung zu erstellen, um zukünftig handlungsfähig zu sein. Agieren anstatt reagieren.“

„Insbesondere im Hinblick auf all die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern ist bereits jetzt mit großer Sicherheit prognostizierbar, dass die Anzahl der Opfer von Wolfsangriffen weiter steigen wird. Auch das wird bei den Haltern und Halterinnen der Tiere zu Verärgerung und vor allem zu massiven wirtschaftlichen Schäden führen. Sollte sich die Wolfspopulation in den kommenden Jahren so dynamisch weiterentwickeln, wie sie es in den letzten Jahren getan hat, ist davon auszugehen, dass einige weidetierhaltende Betreibe ihr Geschäft aufgeben oder Konkurs anmelden müssen. Dies kann nicht im Sinne der Politik sein.“

Dementsprechend muss aus Sicht der FDP, solange die Feststellung des günstigen Erhaltungszustandes beim Wolf noch nicht erfolgt ist, eine Übergangsregelung gefunden werden. Um allen Betroffenen einen möglichst unkomplizierten Umgang mit Problemwölfen zu ermöglichen, braucht es klare Vorschriften, die das Erlegen und Vergrämen von Wölfen rechtssicher gestalten.